NEUERSCHEINUNG: Batz: Bekleidung 1570-1806; Sandner: Konstruierte Männlichkeit

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben sind zwei neue Bände der Reihe „Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte“, herausgegeben von Heidrun Alzheimer, erschienen, auf die ich Sie im Folgenden gerne aufmerksam machen möchte:

1. Gerhard Batz: Bekleidung im Dorf Hausen 1570-1806. Bamberg 2019
159 S., 10 Abb., 7 Graphiken, 10 € + Versandkosten
Über hundert Inventare hat der Autor, Heimatpfleger von Hausen bei Forchheim, für die vorliegende Publikation ausgewertet und damit den Versuch unternommen, die Entwicklung der Hausener Tracht nachzuzeichnen, die in ihrer prächtigen Spätform vom Ende des 19. Jahrhunderts über die Grenzen Frankens hinaus bekannt geworden ist. Birgit Jauernig, Trachtenberaterin des Bezirks Oberfranken, sieht einen besonderen Glücksfall darin, „dass innerhalb einer Quellengattung so reichlich Material über drei Jahrhunderte für einen einzigen Ort vorliegt“ (Zitat aus ihrem Schlusswort, S. 91). Das Buch analysiert Männer- und Frauenbekleidung nach Materialien, Formen und Farben und präsentiert auch Accessoires wie Kopfbedeckungen, Gürtel, Tücher, Handschuhe, Schuhe und Strümpfe.

2. Daniela Sandner: Konstruierte Männlichkeit. Hygienische Reformliteratur, Prosatexte und Ego-Dokumente im Wilhelminismus und in der Weimarer Republik. Bamberg 2019, 383 S., 15,00 € + Versandkosten.
Daniela Sandners induktiv angelegte Dispositivanalyse setzt sich mit Charakterzuschreibungen, Körperbildern und Verhaltensvorschriften in Bezug auf Ehe, Sexualität und Vaterschaft sowie mit den Anforderungen an die Geschlechter in einer sich wandelnden Gesellschaft auseinander. Die Autorin fragt, auf welchen Vorannahmen der hygienische Geschlechterdiskurs basierte, wie diese zustande kamen und mit welchen Strategien die Akteure debattierten. Deutlich wird, dass Männlichkeit einer rigiden Programmatik unterworfen war, die in Texten zur Hygiene besonders stark hervortrat. Hygieniker*innen, die in der Regel praktizierende Ärzt*innen waren, kam bei der Zuschreibung von geschlechtlichen Stereotypen eine besondere Deutungshoheit zu. Augenfällig ist die diskursive Verschränkung von individueller Handlungsmacht und gesellschaftlicher Indienstnahme. Die Forschungsfrage geht damit über vorhandene Fachliteratur, die sich im Wesentlichen mit der Konstruktion weiblicher Rollenzuschreibungen befasst, hinaus und erschließt neue Fragestellungen.

Bestellungen an: Universität Bamberg, LS Europ. Ethnologie, Sekretariat, Am Kranen 12, 96045 Bamberg; Tel. 0951/863-2329, Email: sekretariat.euroethno@uni-bamberg.de

Prof. Dr. Heidrun Alzheimer
Universität Bamberg
Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
Am Kranen 12
D-96045 Bamberg
Tel. +49 (0) 951/863-2328 (Durchwahl)
Tel. +49 (0) 951/863-2329 (Sekretariat, Frau Tischler)
www.uni-bamberg.de/euroethno/

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